Baby-Massage

Anfang der 80 er Jahre wurde die indische Baby-Massage durch den Arzt Dr. F. Leboyer und sein Buch und Video „Sanfte Hände“ in Europa bekannt.
Bei seinen Besuchen in Indien hatte er in Kalkutta einer jungen Mutter zugeschaut wie sie ihr Baby massierte.

„So wie die Milch Nahrung für Innen ist, ist die Massage Nahrung für die Haut und die Seele.“
Die rhythmischen Bewegungen der Massagegriffe und der achtsame Kontakt über die Hände unterstützen die Haut darin deren Funktionen gut zu entwickeln u.a. das Immunsystem.
Es stärkt die Abwehrkräfte und hilft bei Verdauungsbeschwerden. Das Urvertrauen des Babys wird durch die liebevolle Berührung der Mutter gefördert.
Diese nonverbale Kommunikation festigt die Beziehung zwischen Mutter/Vater und dem Kind.

Am Anfang massiert man etwa 10 – 20 Minuten. Es ist eine Ganzkörpermassage, die behutsam am Brustkorb begonnen wird. Die Muskeln werden ausgestrichen, mobilisiert und aktiviert. Dies unterstützt den Stoffwechsel und die Verdauung.

Das Baby kann direkt nach der Geburt „massiert“ werden. Zu Beginn ist es mehr ein zärtliches Streicheln und kann intuitiv ausgeführt werden.
Viele Hebammen zeigen während der Wochenbettpflege die Anwendung der Massagegriffe. Bei Interesse können Sie die Hebamme nach der Massage fragen.

Die Schmetterlingsmassage (s.u.) kann dabei eine Orientierung geben.
Sie können Ihr Baby täglich massieren, wenn Sie in Ihrem Alltag Zeit und Ruhe dafür finden.

In die Kurse kommen die Mütter mit ihren Babys etwa im Alter zwischen 6 Wochen und 3 Monaten. Sie selbst bestimmen den Zeitpunkt, wann Sie und ihr Baby bereit sind, an einem Kurs teilzunehmen. Manche Babys sind sehr früh gesellig und genießen das Zusammensein mit Babys und Erwachsenen, andere sind lieber noch in der vertrauten Umgebung mit der Mutter.

Ist das Baby mit der Massage vertraut, können Sie ihr Baby auch länger über das erste halbe Jahr hinaus massieren. Spätestens wenn die Kinder krabbeln können, bleiben sie nicht mehr für die ganze Massage liegen. Es ist jedoch bis ins jugendliche Alter möglich z.B. Füße oder Rücken des Kindes zu massieren. Gerade nach Krankheiten oder anderen Belastungen entspannt sich das Kind bei den Berührungen und findet wieder zur Ruhe.

In dieser ersten Zeit mit dem Baby, in der es noch keine verbale Kommunikation zwischen den Elten und dem Kind gibt, ist es eine wunderbare, sanfte und tiefe Möglichkeit das Baby besser kennen und verstehen zu lernen. Es sind Momente – neben der Zeit, die man für die Pflege und das Stillen mit dem Kind verbringt, – in denen Sie dem Baby bewusst Aufmerksamkeit schenken.

Schmetterlingsmassage

Sie wurde  von Eva Reich entwickelt, um traumatische Erfahrungen des Kindes  vor, während oder nach der Geburt zeitnah und sanft zu lösen.

Eva Reich, Tochter von dem Begründer der Körperpsychotherapie Wilhelm Reich, arbeitete viel mit Kindern. Dabei entwickelte sie für Neugeborene diese Massage, die aus sanften und behutsamen Berührungen und Streicheln an den Armen, Beinen, dem Gesicht, Bauch und Rücken besteht.

Es hilft bei Spannungen, die bei schweren Geburten oder stressvollen Aufenthalten in Kliniken (bedingt durch Komplikationen) entstanden sein können und löst sie.