Die Betreuung

Die emotionale und seelische Betreuung

Es sind Tage, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Man schaut auf den neuen Erdenbürger und begreift langsam, dass er oder sie jetzt „für immer“ da sein wird. Nicht nur äußerlich in Form von Kinderzimmer usw. schaffen die Eltern Platz für diesen kleinen Menschen. Das ganze Familiensystem und die Partnerschaft geben dem neuen „Mitglied“ seinen Platz. Ich sage oft: „Das erste Jahr ist ein Kinderjahr“. Damit meine ich, dass das Baby am Anfang sehr im Mittelpunkt steht, schon alleine wegen seiner Bedürftigkeit. Spätestens nach einem Jahr sollte sich das Paar wieder Freiräume für sich schaffen, da sie die Säulen der Familie sind.

In der Anthroposophie wird empfohlen, den Geburtsraum in der ersten Woche nicht mit dem Kind zu verlassen, um ihm bzw. ihr den Übergang von der einen Welt in die andere Welt zu erleichtern. Der Geburtsraum ist mit der einzigartigen Atmosphäre und Energie, die während der Geburt entsteht, gefüllt. Die Idee ist, dem Neugeborenen diesen geborgenen Schutzraum zu gewähren und ihn darin zu lassen.

Bei einer Geburt in der Klinik ist dies in dieser Form nicht möglich, doch Sie können sich zu Hause diesen Raum schaffen, sobald Sie dort angekommen sind.

Mutter und Kind und deren Wohlbefinden stehen im Mittelpunkt!!
Lassen Sie sich umsorgen! Ich empfehle, sich vorher schon angemessene, wohltuende Hilfe zu organisieren, die einkauft, kocht und den Haushalt übernimmt und organisiert. Es ist gut, wenn sich die jeweilige „gute Fee“ dezent im Hintergrund hält. Auf diese Weise ist der Vater ebenso von diesen Aufgaben entbunden und hat Zeit für seine Familie. Es geht darum gute Vorraussetzungen zu schaffen, damit die jungen Eltern und möglicherweise Geschwister diese Zeit genießen können.
Die Mutter gibt dem Kind alles, was es braucht (Wärme, Sicherheit, Geborgenheit und Nahrung) und der Partner, Familie, Freunde unterstützen und bestärken die Mutter darin.

Die Wirklichkeit sieht bei uns leider oft anders aus. Während die junge Familie mit den ganzen Veränderungen beschäftigt ist, werden manchmal massiv Bedürfnisse von außen angemeldet. Mutter und Vater geben diesen Ansprüchen oft nach, „des lieben Friedens Willen“. Die Aufgabe des Vaters und Partners besteht in dieser Zeit darin, seine Familie vor negativen Einflüssen zu schützen.
Die junge Mutter hat meist die Vorstellung, dass sie in der bisher gekannten Form „ihre Frau bzw. Mann stehen sollte“ und so schnell wie möglich wieder alle Aufgaben übernimmt.

Von daher empfehle ich, planen Sie die ersten Tage der gemeinsamen Reise mit ihrem Kind, und ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen wohl ergeht.

Beugen Sie Erschöpfungszuständen so gut es geht vor.