Gebärhaltungen

Dr. Korbei (Gynäkologe/Österreich) sagte über die Geburt im Liegen:
„Die Geburt in der Rückenlage ist neben der Position des Kopfstandes die unsinnigste Gebärhaltung für die Physiologie der Frau.“

Zur Einführung der Geburt in der Rückenlage gibt es folgende Geschichte:
Ludwig der XIV, auch als Sonnenkönig bekannt, hatte viele Kinder.
Bei einem seiner letzten Kinder wollte er sehen, wie ein Kind geboren wird. Aus diesem Grund legte man die Mutter seines Kindes auf ein Bett, damit er hinter einem Paravent (Trennwand) die Geburt seines Kindes verfolgen konnte.

Dies wird in den Erzählungen als die Geburtsstunde der Rückenlage bezeichnet. Hebamme und Arzt können in dieser Position besser untersuchen. Die Unterstützung der Schwerkraft entfällt jedoch hierbei.
Wenn die Gebärende den Freiraum hat, nimmt der Körper in der Regel intuitiv die für die Geburt beste Haltung ein. Liegt die Frau auf dem Rücken, kann der natürliche Druck des kindlichen Köpfchens die Dehnung des Beckens nicht unterstützen. Das Köpfchen stellt sich im optimalen Fall queroval passend zur Form des Beckeneingangs ein. Es dreht sich dann beim Durchtritt mit dem Gesicht zum Kreuzbein, damit wird sein Kopfumfang mehr rundlich, so wie es der Beckenmitte entspricht. Am Beckenausgang paßt sich das Baby ebenfalls dessen längsovalen Form an.
Wenn man sich vorstellt das Becken sei wie ein Trichter, kippt die hintere Wand des Trichters so, dass er oben weiter ist wenn das Köpfchen sich oben befindet um sich dann unten zu weiten wenn das Kind tiefer ins Becken tritt.
In alten Überlieferungen sieht man Frauen in der Hocke, im Stehen bzw. hängend unterstützt von einem Seil oder Tuch, im Vierfüßlerstand oder im Wasser.
Traditionell wurde in Europa der Gebärhocker genutzt.
Auch in der Eröffnungsphase ist es für viele Frauen angenehm und hilfreich, wenn sie sich bewegen können und verschiedene Haltungen einnehmen können.
Wiederum gibt es Frauen, die sich in der Seitenlage gut entspannen können, was die Öffnung des Muttermundes gleichermaßen unterstützen kann. In der Seitenlage kann die Weite des Beckens optimal genutzt werden.

Da es heute üblich ist, dass man vor der Geburt einen Termin mit der Hebamme, dem Arzt oder der Klinik hat, wo das Baby zur Welt kommen soll, können Sie die dortigen Gepflogenheiten erfragen. Aufschlussreicher sind meistens Erfahrungsberichte von Frauen, die dort schon entbunden haben. Sie wissen welche Möglichkeiten wirklich praktiziert werden. Vor ein paar Jahren hat man eine Studie gemacht und festgestellt, dass 95% der Hebammen und 78 % der Ärzte in Deutschland die Rückenlage als nachteilig für die Geburt beurteilen. Allerdings fanden in dem gleichen Zeitraum ebenfalls in Deutschland 85% der Geburten in der Rückenlage statt.

Bereiten Sie sich so konkret wie möglich auf Ihre Geburt nach Ihren Wünschen und Vorstellungen vor. Quasi wie eine Bestellung ans Universum (frei nach Bärbel Mohr) und gehen Sie dann offen und frei in die Geburt.
Denn der Geburtsverlauf hängt nicht alleine von Ihnen ab, sondern auch vom Baby und auch von den äußeren Umständen.

So planen Frauen eine Wassergeburt und stellen während der Geburt fest, dass sie lieber herumgehen, bzw. sitzen oder stehen. Und genauso entbinden Frauen im Wasser, ohne dies vorher beabsichtigt zu haben. Hier spielen sicherlich die Bedürfnisse des Babys mit eine Rolle, welches Element und welche Position für das Kind am besten ist.

In der Eröffnungsphase nehmen Gebärende gerne ein Bad, da sich die Frau im Wasser gut entspannen kann und sich der Muttermund so leichter öffnet.

Die Wassergeburt hat in den 80er Jahren in Europa als möglicher Entbindungsort eine größere Verbreitung gefunden. Die Erfahrungen des Russen Tjarkovsky haben maßgebend dazu beigetragen. Seine Tochter war viel zu früh geboren und die Ärzte hatten zu dieser Zeit noch keine ausreichende medizinische Versorgung und gaben ihm seine Tochter ohne große Hoffnung mit nach Hause. Als Bademeister nahm er seine Tochter mit ins Bad, wo sie viele Stunden unter Wasser verbrachte und sich ganz normal und gesund entwickelte.
In Kulturen, die warmes Wasser in ihrer Umgebung haben, ist die Wassergeburt eine alte Tradition.
Viele Frauen erleben die Geburt im Wasser als leichter, entspannter und dadurch mit weniger Schmerz. Es gibt allerdings ein paar Kontraindikationen zur Wassergeburt wie zum Beispiel Fieber der Mutter unter der Geburt oder grünes Fruchtwasser.
Es besteht die Annahme, dass der Übergang für das Baby leichter ist, wenn es vom Wasser (Fruchtwasser) ins Wasser geboren wird. Seine sensible Wahrnehmung und die Verbindung zu der Welt, aus der es kommt (christlich: zu Gott) bleibt stärker bestehen.
In allen Kulturen und Religionen gibt es Aussagen und Prophezeiungen, die sich auf unsere Jetzt-Zeit beziehen. Astrologisch spricht man vom Übergang ins Wassermannzeitalter, von einer Verfeinerung der Schwingungsenergie, die uns ständig umgibt. Der Wechsel begann in den 60/70er Jahren und zeigt sich u.a. mit den Veränderungen auf der gesellschaftlichen und kulturellen Ebene.
Das menschliche Bewusstsein ist dabei sich zu erweitern. Einstein sagte schon, dass der Mensch nur 1 % von 100% seiner Intelligenz nutzt.

Für die Babys bedeutet es, dass sich ihre Wahrnehmung von Beginn an weiterentwickeln kann, wenn sie einen liebevollen und achtsamen Umgang erfahren.
Wer Neugeborene gesehen hat, durfte die Weite und den Frieden spüren, die sie mitbringen. Während der Sozialisation, in der sie die Regeln der menschlichen Gesellschaft lernen, treten diese Qualitäten oft in den Hintergrund bzw. in Vergessenheit. (Erwachsene sehnen sich dann wieder danach.)