Fehlgeburt
„Gute Hoffnung – Jähes Ende“
So heißt das Buch von Hannah Lottrop, dass sie für betroffene Eltern und Professionelle in der Geburtshilfe geschrieben hat. Es ist eine wahre Fundgrube an Informationen und Ideen, um diese zutiefst traurige Erfahrung auf gesunde Weise in sein Leben zu integrieren. Sie hat eine Bewegung in Trauerbegleitung hervorgerufen, wodurch wir heute fast überall Trauergruppen und Trauerbegleitung finden. In vielen Krankenhäusern besteht die Möglichkeit, den Fötus bzw. Embryo auf dem Gelände zu beerdigen oder es wird den Eltern mitgegeben, dass sie ihr Baby an anderer Stelle beerdigen können.
Eine Fehlgeburt kommt meist in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten (75%) vor. Rechtlich zählen alle verstorbenen ungeborene Babys, die noch keine 1000 gr. gewogen haben, als Fehlgeburt.
Es ist üblich, wenn der Arzt feststellt, dass das Baby nicht mehr lebt, dass eine Ausschabung vorgenommen wird (Kürettage).
Nicht so bekannt ist, dass Sie dies nicht unmittelbar vornehmen lassen müssen.
Sie haben Zeit! Wenn Sie die Diagnose erfahren, ist es zunächst ein Schock. Für viele Frauen geschieht die Ausschabung viel zu schnell. Bevor sie richtig begriffen haben, was passiert ist, ist ein Zustand hergestellt, als wäre nichts gewesen.
Oft bleibt nur das Ultraschallbild als Beweis, dass Sie Grund zur Trauer haben.
Jeder Mensch trauert anders und er braucht eine verständnis- und liebevolle Umgebung, die ihm/ihr Halt und Geborgenheit gibt, damit er/sie sich die Trauer gestatten kann.
Text auf der Tafel:
„Still, seid leise
es waren Engel auf der Reise.
Sie wollten ganz kurz bei Euch sein.
Warum weiß Gott allein.
Sie kamen von Gott, da sind sie wieder.
Sie wollten nicht auf unsere Erde nieder.
Ein Hauch von ihnen bleibt zurück.
In Eurem Herzen ein großes Stück.
Sie werden jetzt immer bei Euch sein
vergesst sie nicht, sie waren so klein.
Geht nun ein Wind am milden Tag,
so denkt, es war ihr Flügelschlag.
Und Ihr fragt: wo mögen sie sein?
Bedenkt: ein Engel ist niemals allein.
Sie können jetzt alle Farben sehn
und barfuß durch die Wolken geh´n.
Und wenn Ihr sie auch so sehr vermißt
und weint, weil sie nicht mehr bei Euch sind,
so denkt, im Himmel, wo es sie jetzt gibt;
erzählen sie stolz, wir werden geliebt.“
Gestiftet von Dr. Sven Hildebrandt.
Tod ist in unserer Gesellschaft sehr aus dem alltäglichen Leben verbannt und findet meist abgeschirmt in Kliniken oder Altersheimen statt.
Wir haben in der Regel nicht gelernt, Gefühle von Trauer und Schmerz als Bestandteil des Lebens zu zulassen und oft sind Ärzte zu schnell bereit, diese zu betäuben, anstatt den Menschen zu unterstützen für ihn geeignete Wege der Bewältigung zu finden. Es tauchen Fragen auf wie „Warum?“, „Warum mir?“, „Was habe ich falsch gemacht?“ oder „War es meine Schuld?“. Dies sind natürliche Versuche der Bewältigung, genauso wie intensive Gefühle von Schmerz und Wut, die als Teil des Trauerprozesses auftauchen können.
Glücklicherweise hat sich parallel zu der Bewegung der natürlichen Geburt auch eine Bewegung der Trauerbegleitung entwickelt.
Nehmen Sie sich Zeit, sich von Ihrem Baby zu verabschieden und entwickeln Sie für sich passende Rituale, die Sie dabei unterstützen. Dies können Symbole wie Blumen oder Pflanzen sein, oder entsprechend ihren Neigungen kreative Elemente wie Malen oder Singen.
Relativ unbekannt ist, dass eine Ausschabung nicht zwingend notwendig ist. Es gibt Studien, die belegen, dass eine Frau auf ihre nächste Blutung warten kann und sich das abgestorbene Gewebe dabei ablöst. Danach kann per Ultraschall festgestellt werden, ob sich der gestorbene Fötus mit der Plazenta vollständig von der Gebärmutter gelöst hat.
Dies wird sehr wenig praktiziert, da die medizinische Vorgehensweise, wie oben beschrieben, eine andere ist. Die Frauen, die sich für diesen Weg entscheiden, erleben die Zeit vor der Blutung als Zeit des Begreifenwollens und der intensiven Gefühle und wenn die Periode eintritt, findet neben dem körperlichen Prozess auch psychisch-seelischer Abschied und Loslassen statt, mit dem Schmerz, der dazu gehört. Es ist sehr unterstützend, sich von einer Hebamme oder anderen Menschen, die mit diesem Weg Erfahrung haben, begleiten zu lassen.
Eileiterschwangerschaft
Wenn sich die befruchtete Eizelle in die Eileiter einnistet ist sie nicht überlebensfähig und wird operativ entfernt. Mehr unter www.eileiterschwangerschaft.de (Forum).