Pränataldiagnostik

Diese speziellen Untersuchungen, die ich im Folgenden erkläre, haben mehrere Aspekte. Ihre Hauptaufgabe ist genauere Informationen über die Gesundheit des Babys zu geben.
Ein wichtiger Aspekt aus meiner Sicht ist dabei, dass sich die Eltern vorher überlegen, ob sie sich bei einem negativen Befund, der die Möglichkeit anzeigt, dass das Baby krank und behindert ist, zu einem meist späten Schwangerschaftsabbruch (20/22. Woche) entscheiden würden.
Auf die seelisch-psychische Wirkung dieser Untersuchungen wird bei der Aufklärung von Seiten des Arztes meist wenig bis gar nicht eingegangen. Als Folge der Untersuchung ist die Freude auf das Baby und die Beziehung zu ihm in der Wartezeit auf die Ergebnisse häufig eingeschränkt, wenn nicht sogar ganz zurückgenommen. Auch an dieser Stelle möchte ich Sie ermutigen, sich während dieser Phase Zeit für sich und ihr Kind zu nehmen, um sich dem Wesentlichen zu widmen, der Liebe zum Kind und einem liebevollen Umgang miteinander.

Die pränataldiagnostischen Untersuchungen:

Triple Test (Mom) ist eine Blutuntersuchung, die zwischen der 15. und 20. Schwangerschaftswoche vorgenommen wird. Sie soll nähere Informationen im Hinblick auf Mongolismus und Neuralohrdefekte geben. Da sie nicht zuverlässig ist, folgen weitere Untersuchungen, sobald es einen Hinweis auf Anomalien gibt.

Bei einer Chorionzottenbiopsie wird in der 10. – 12. Woche Gewebe aus der Plazenta (Mutterkuchen) mit Hilfe einer Kanüle entnommen. Daraus können Chromosomenschäden, Stoffwechselstörungen und Muskelerkrankungen sowie das Geschlecht des Kindes bestimmt werden. Das Ergebnis liegt nach 8 Tagen vor.

Amniozentese (Fruchtwasserpunktion): Mit einer Hohlnadel wird Fruchtwasser durch die Bauchdecke entnommen. Man kann mit ihr Down-Syndrom, Neuralohrdefekte, Muskel- und Stoffwechselerkrankungen diagnostizieren und das Geschlecht des Kindes feststellen. Das Ergebnis dauert 2-4 Wochen.

Die Dopplersonografie (großer Ultraschall) gibt genauere Informationen über die Entwicklung des Kindes und wird in der 2. Hälfte bei bestimmten Risiken durchgeführt.

Nabelschnurpunktion: Hier wird in der 16. Woche Blut aus der Nabelschnur des Kindes durch die Bauchdecke der Frau entnommen. Diese Untersuchung gibt Auskunft über Infektionen, Erbanlagen, Rhesus-Unverträglichkeit und Neuralohrdefekte des Kindes. Das Ergebnis liegt nach 2- 4 Tagen vor.

Weitere Informationen finden Sie unter www.familienplanung.de, einer Seite der BZgA, und unter www.schwangerschaft.medhost.de.