Das Baby

Bei dem Neugeborenen finden große Veränderungen statt. Es kommt aus seinem in sich geschlossenen Lebensraum und der Schwerelosigkeit des Wassers mit einem großen Temperaturunterschied auf die Erde und spürt zum ersten Mal die Schwerkraft und alle seine Sinne.

Mit dem ersten Atemzug schließt sich die Herzklappe und die Lungenflügel öffnen sich und werden mit Sauerstoff gefüllt. Der Darm nimmt seine Funktionen auf und scheidet das so genannte „Kindspech“ (Mykonium) aus.
Das Baby wird nicht mehr automatisch über die Nabelschnur versorgt, sondern hat zum ersten Mal Hunger und muss diesen von nun an aktiv durch Saugen und Schlucken stillen. Es erlebt ab jetzt Hungergefühle im Bauch.
Mit der Vormilch, die sich bei der Mutter in der Schwangerschaft gebildet hat, nimmt das Baby viele Vitamine, Mineralien und Abwehrstoffe auf. Dieses Kolostrum (Vormilch) kleidet die Darmwände aus, so dass die Darmflora beginnt sich zu entwickeln.

Das Baby kommt unmittelbar mit Menschen in Kontakt, die mit ihm/ihr bisher nicht gekannte Dinge tun, wie untersuchen, anziehen, hochheben usw. und es muss mit ca. 10 Grad Temperaturunterschied zurecht kommen.
Anders als lange angenommen, sind Babys feinfühlige und wahrnehmende Individuen. Sie spüren genau den Unterschied, ob sie liebevoll und aufmerksam berührt und behandelt werden oder von einem Erwachsenen routinemäßig versorgt werden, während er mit den Gedanken ganz wo anders ist. Auch wenn sie die einzelnen Worte noch nicht kognitiv verstehen, nehmen sie die Stimmung und Absicht der Menschen um sie herum sehr genau wahr. So fühlen sie sich entweder herzlich willkommen geheißen oder abgelehnt.

Sie lernen die Welt als freundlich und sicher kennen oder leider manchmal auch nicht.