Yoga
Da sich meine Beobachtungen mit der Haltung im Yoga und Ayurveda decken, werde ich mich auf diese Überlieferungen beziehen, um Möglichkeiten und Ideen aufzuzeigen.
In der indischen Tradition wird angenommen, dass Seelen wiedergeboren werden und dass sie von der Atmosphäre, die während der Vereinigung und Zeugung zwischen Mann und Frau herrscht, angezogen werden. Wünsche, Gewohnheiten und Gedanken der Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle. Von daher hat die positive Haltung der werdenden Mutter einen großen Einfluß auf die Entwicklung des Kindes. Auch vom Vater wird erwartet, dass er während des Liebesaktes größtmögliche Bewusstheit bewahrt.
In dieser Kultur wird die sexuelle Vereinigung von Riten und Gebeten vorbereitet und begleitet. Das zweite pränatale Ritual findet während des zweiten und dritten Schwangerschaftsmonates statt. Der Vater spricht zur Mutter einen rituellen Satz, der ihre meditative Haltung und ihre positiven Gedanken zu dem Baby bestärken soll. Gleichzeitig versucht man so, bei dem Ungeborenen die Vorbereitung auf das Erdendasein und seine körperliche Entwicklung zu fördern. Im vierten Monat wird eine dritte Zeremonie gefeiert. In der ayurvedischen Lehre beginnt zu diesem Zeitpunkt die Psyche des Fetus sich zu entwickeln, nachdem der physische Körper angelegt ist. Die Frau wird in besonderer Weise gepflegt und vorbereitet, z.B. ihr Haar gekämmt, dann stellt der Vater eine Schale mit Ghee (Butter) vor sie hin und fragt: „Was siehst Du in der Schale?“ Die Mutter erwiderte „Ich sehe das Kind.“ Damit bekräftigt sie, dass sie ihre Spiritualität pflegt, um so das Kind bei der Entwicklung seiner geistigen Fähigkeiten zu unterstützen. Nach der Geburt malt man dem Neugeborenen die Silbe AUM auf die Zunge, mit diesem Ritual erkennen die Eltern das Kind als Geschenk Gottes an.
Diese Beschreibungen sind als Einladung gedacht, kreativ und individuelle Wege zu finden.